F0115 Der moderne Mensch und seine Entfremdung
Beginn | Di., 05.12.2023, 19:30 - 21:00 Uhr |
Kursgebühr | 13,00 € - Bitte melden Sie sich für diesen Vortrag an, keine Abendkasse. |
Dauer | 1 Termin |
Kursleitung |
Dr. Stefan Schmitt
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Kursort | vhs-Seminarzentrum 38 Traunstein, 1. OG, Raum 106 EDV |
Nach vierzehn Jahren kontinuierlicher und chronologischer Präsentation zentraler Aspekte zur Kulturgeschichte Europas und des Westens von der Antike bis in die Postmoderne findet diese Reihe im Rahmen des Studium Generale an der vhs-Traunstein ihren krönenden Abschluss mit einem Vortrag zu einem Schlüsselthema der gegenwärtigen philosophischen Anthropologie.
Der zutiefst moderne Begriff der „Entfremdung“ bezeichnet einen individuellen oder gesellschaftlichen Zustand, in dem eine ursprünglich natürliche Beziehung des Menschen aufgehoben, verkehrt, gestört oder zerstört wird. Dies kann die Beziehung eines Menschen zu sich selbst, zu seinen Mitmenschen, zur Natur, zu seiner Arbeit oder dem Produkt seiner Arbeit betreffen. Das Phänomen der Entfremdung wird seit der frühen Aufklärung bis heute beschrieben und begleitet den modernen Menschen. Es steigert sich dramatisch. Aus dem Gefühl der „Entfremdung“ entstand die moderne Zivilisations- und Kulturkritik. Bereits Rousseau und die Romantiker warnten vor den unvermeidlichen Begleiterscheinungen der Moderne, desgleichen Karl Marx, die Lebensphilosophie, der Kulturpessimismus im Fin de Siècle oder auch der Surrealismus. Die Klage zieht sich durch von der Frankfurter Schule (Adorno, Horkheimer, Marcuse) bis heute, wo wir in einer „globalisierten Welt“ und deren Sachzwängen gefangen sind, die sich gleichermaßen fatal auf die Arbeitswelt wie auch das Private auswirken. Die Moderne brachte uns viel Fortschritt aber offensichtlich auch neue Probleme, die vergangene Epochen nicht kannten.
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